Alle Berlinale
Berlinale: Der nichtsnützige Tetsuro – „Otouto“ von Yoji Yamada beendet den Wettbewerb
Tetsuro (Tsurube Shofukutei) ist ein rechter Nichtsnutz. Als Schauspieler ist er kaum bekannt, als Trinker dafür umso erfolgreicher – zum Leidwesen seiner Familie, die er gerne mal bei Feiern blamiert hat. Deswegen sind auch alle froh, dass er zur Hochzeit seiner Nichte Koharu (Yu Aoi) nicht kommen wird.
(weiter)„Bal“ von Semih Kaplanoðlu gewinnt bei Berlinale: „Honig“ zieht den Bären an
Die türkisch-deutsche Koproduktion „Bal“ hat am Sonnabend den Goldenen Bären der diesjährigen Berlinale bekommen. Damit ehrte die Jury um Werner Herzog einen der Favoriten der Jubiläumsfestspiele.
(weiter)Berlinale: Gerard Depardieu hat in „Mammuth“ keine Probleme, sich zum Deppen zu machen
Das muss man Gerard Depardieu lassen. Der Schauspieler hat mit steigendem Alter keinerlei Probleme, sich für einen Film zum Deppen zu machen. Für einen guten zumal – wie „Mammuth“, dem Wettbewerbsbeitrag der beiden Franzosen Benoit Delépine und Gustave Kervern.
(weiter)Berlinale: „The Killer Inside Me“ von Michael Winterbottom verstört
Womöglich hatte der Journalist in der Pressekonferenz Recht: Die Berlinale ist einfach nicht das richtige Festival für einen Filme wie „The Killer Inside Me“ von Michael Winterbottom. Beim Fantasy Film Festival im Sommer wären die Reaktionen sicherlich anders ausgefallen. So haben die Filmfestspiele zum Abschluss immerhin noch ihre Kontroverse.
(weiter)Berlinale: „Eine Familie“ von Pernille Fischer Christensen ist uninteressant
Das Leben der Rheinwalds könnte kaum besser verlaufen: Vater Rikard, ein erfolgreicher Bäcker und Lieferant des dänischen Königshauses, hat den Krebs besiegt. Nun will er seine Lebensgefährtin heiraten. Tochter Ditte hat derweil ein Jobangebot einer tollen Galerie aus New York. Dafür lässt sie sogar ihr Baby abtreiben. Es wirkt alles so schön in Pernille Fischer Christensens dänischem Wettbewerbsbeitrag „Eine Familie“.
(weiter)Berlinale: „Rompecabezas“ von Natalia Smirnoff ist eine sympathische, leise Komödie
Maria del Carmen ist ein braves Hausmütterchen. Sie umsorgt ihren Mann und die beiden Söhne vorbildlich – selbst an ihrem 50. Geburtstag. Doch ausgerechnet durch ein Puzzle schafft sich die Frau ein kleines Stücken Freiheit. Viele hatten erwartet, dass „Rompecabezas“ (Puzzle) eine schrille Komödie sein würde. Zum Glück aber hat die argentinische Regisseurin Natalia Smirnoff bei ihrem Erstlingswerk dieser Versuchung widerstanden.
(weiter)Berlinale: „Na Putu“ von Jasmila Zbanic erzählt, wie ein Mann zum Fundamentalisten wird
Was machen charakterschwache Menschen, die nicht von ihren Dämonen loskommen? Sie wenden sich der Religion zu und werden Fundamentalisten. Man schaue sich nur den amerikanischen Ex-Präsidenten Georg W. Bush an, einem ehemaligen Trinker, wiedergeborenen Christen und selbsternannten Kreuzzügler. Das ist natürlich eine Polemik. Aber Amar, eine der beiden Hauptfiguren in Jasmila Zbanic Wettbewerbsbeitrag „Na Putu“, geht genau diesen Weg.
(weiter)Berlinale: „Kak ya provel etim letom“ von Alexej Popogrebski enttäuscht
Welch eine Gegend! Tagelang dauert es, bis ein Versorgungsschiff bis zu der arktischen Insel vordringen kann. Hubschrauber verbrauchen bis zur Landung ihren kompletten Sprit. Ansonsten haben die Männer in der Forschungsstation nur ihre Instrumente, Pökelfisch – und sich selbst. Daraus hätte der Regisseur Alexej Popogrebski einen hervorragenden Psychothriller machen können. Doch der russische Wettbewerbsbeitrag „Kak ya provel etim letom“ („Wie ich diesen Sommer beendet habe“) enttäuscht.
(weiter)Berlinale: „Shahada“ von Burhani Qurbani will den Islam erklären – und beeindruckt
Es gibt Filme, die machen eine unglaubliche Karriere: „Shahada“ von Burhani Qurbani ist so einer. Eigentlich war der Streifen nur als Abschlussarbeit für das Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg gedacht. Stattdessen durfte der Regisseur seinen Spielfilm im Wettbewerb der Berlinale vorstellen. Und es ist durchaus möglich, dass Qurbani am Sonnabend einen der Bären in die Hände nimmt.
(weiter)Berlinale: „Shekarchi“ – „Zeit des Zorns“ – von Rafi Pitts ist großes Politkino
Dass die Farbe Grün in Rafi Pitts Spielfilm „Shekarchi“ dominiert, mag noch Zufall sein. Dass im Radio Zweifel an den Wahlen im Iran geäußert werden, ist es sicherlich nicht. Und so verwundert es kaum, dass vor der Aufführung des iranischen Wettbewerbsbeitrags erhöhte Sicherheitsbedingungen im Berlinale-Kino herrschen.
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