Berlinale: „Rompecabezas“ von Natalia Smirnoff ist eine sympathische, leise Komödie

This entry was posted on 18.02.2010

Maria del Carmen ist ein braves Hausmütterchen. Sie umsorgt ihren Mann und die beiden Söhne vorbildlich – selbst an ihrem 50. Geburtstag. Doch ausgerechnet durch ein Puzzle schafft sich die Frau ein kleines Stücken Freiheit.

Viele hatten erwartet, dass „Rompecabezas“ (Puzzle) eine schrille Komödie sein würde. Zum Glück aber hat die argentinische Regisseurin Natalia Smirnoff bei ihrem Erstlingswerk dieser Versuchung widerstanden. Hier geht es nicht um rüstige Seniorinnen, die für sich Aktbilder entdecken. Ihre Maria wirkt dafür allerdings umso realistischer.

Nur sehr schwer gelingt es ihr, sich von selbst auferlegten Pflichten zu lösen. Denn zum Puzzeln kommt sie durch Zufall – das erste war ein Geburtstagsgeschenk. Weil Maria es so schnell löst, braucht sie bald Nachschub. Und stößt dabei auf den Junggesellen Juan, der einen Partner braucht, um an der Puzzle-WM in Deutschland teilnehmen zu können.

Wären Ehemann und Söhne nicht so beschäftigt, würden sie bald darauf kommen, dass mit Maria etwas nicht stimmt. Plötzlich vergisst sie, den Lieblingskäse ihres Gatten zu kaufen. Dann sollen die Jungs auch noch den Tisch decken. Unerhört!

Aber Marias drei Männer kaufen ihr die Lügen ohne Umschweife ab. Was sie da zweimal in der Woche in der Hauptstadt treibt, mag die Hausfrau nämlich nicht erzählen. Sie muss erst einmal für sich selber entscheiden, wie weit die neue Freiheit gehen soll. Soll sie mit nach Deutschland fliegen? Wäre Juan ein guter Ersatz für den Ehemann? Maria findet für all das sehr praktische Antworten, was die Geschichte noch sympathischer macht.

Schreiben Sie einen Kommentar