Frank Turners „Love Ire & Song“ – Folkpunk in der Tradition Billy Braggs

This entry was posted on 1.08.2009

Da behauptete ich im vorigen Heft, dass Epitaph keine guten Platten veröffentlichen (die letzten waren Sage Francis und die Weakerthans vor zwei Jahren), da kommt Brett Gurewitz mit einer Neuentdeckung an, die wirklich grandios ist. Mit der besten Platte seit 2007, die aber selber auch schon anderthalb Jahre alt ist. Kein Witz. Frank Turner war mal Sänger der englischen Hardcore-Band Million Dead, die sich 2005 auflöste. Seither macht der Mann in Solo-Aufnahmen, veröffentlichte in England unter anderem zwei Alben, wurde aber außerhalb des Königreichs nicht gehört. Das dürfte sich jetzt ändern. ‚Love Ire & Song‘ ist die Wiederveröffentlichung der zweiten Platte, im September folgt dann das dritte Album ‚Poetry of the Deed‘. Turner spielt halbakustische Musik, vermutlich ist er einfach nur älter geworden und hat keine Lust mehr an die ganze Schreierei (wobei: 28 ist dafür eigentlich noch nicht das richtige Alter). Das Älter werden thematisiert er auch immer wieder in seinen Liedern: ‚Love Ire & Song‘ ist sozusagen Punkrock in einer ruhigeren Variante, durchaus zum Mitsingen, aber auch zum Mitdenken. Frank Turner ist kein zweiter Frankie Stubbs, so weit geht die Begeisterung dann doch nicht. Aber er macht das, was wir mal vor langer Zeit an Billy Bragg gut gefunden haben. Nur in einer etwas leichteren Variante. Schauen wir mal, wie die neue CD im Herbst wird. Dieses Album dürfte aber in den kommenden Monaten zum Dauerbrenner im CD-Player werden. Bestimmt nicht nur bei mir. (Epitaph / Indigo)

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