Bombastrock und Rittergeschichten: „Wyllt“ von Black Math Horseman

This entry was posted on 1.06.2009

Es gibt Dinge an diesem Album, die eindeutig seltsam sind: dass sich zum Beispiel eine kalifornische Gruppe für eine mystische Figur der walisischen Geschichte interessiert und ihr Debüt nach ihm benennt. Dass sich überhaupt hier alles um alte Rittergeschichten zu drehen scheint, gehört auch dazu. Solche Welten waren eigentlich dem Bombastrock der Siebziger vorbehalten, zu Led Zeppelin oder meinetwegen Yes. Musikalisch dürfte das wiederum aber nicht so weit entfernt von Mother Tongue liegen, die sich mit Black Math Horseman zwei Mitglieder teilen. Womit wir den komplizierten Bogen zur Musik der Gruppe geschlagen haben – eine grandiose, manchmal auch bizarre Mischung aus Siebzigerjahre-Hardrock, Isis-Härte und ätherischen weiblichen Lead-Vocals. ‚Wyllt‘ ist ein Album, das ziemlich schnell gefangen nimmt. Vermutlich schon, wenn die Stimme von Sera Timms erklingt, die bei aller Härte der Musik fast immer sehr ruhig klingt (Ausnahme ist der Schlusstitel ‚Bird of all Faiths and None‘, wo sie sich fast überschlägt). Aber spätestens wenn die Gitarren in voller Härte zuschlagen, ist klar, dass Black Math Horseman eine großartige Band sind. Damit rechnet man zunächst gar nicht, die Musik hat bis dahin eine sehr spacige Atmosphäre geschaffen. Und dann wird es plötzlich brutal. ‚Wyllt‘, so zeigt sich bald, ist eines der besten Alben der Saison, ich wage sogar zu sagen besser als die neue Isis-Platte, auf die man so gespannt gewartet hat. Unbedingt anhören! (Undergroove / Indigo)

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